2025-08-01 bis 2025-08-10 Jugend in Verdon (FRA) | © Copyright: DAV Sektion Isny

Die Jugend in der Verdonschlucht (FRA)

Tourenbericht

01.08.2025

Am 1. August startete unsere Jugendgruppe mit elf Teilnehmern in ein neues Abenteuer, das uns allen hoffentlich lange in Erinnerung bleiben wird.

Treffpunkt war die NTA in Isny, wo wir am Abend Gepäck und Kletterausrüstung auf zwei Autos verteilten. Mit viel Vorfreude begaben wir uns schließlich auf die nächtliche Fahrt Richtung Südfrankreich.

Noch vor Sonnenaufgang, gegen fünf Uhr morgens, erreichten wir die Verdon Schlucht. Nach einem kleinen Nickerchen im Auto setzten wir unsere Fahrt fort zu unserem ersten Ausflugsziel. Schon der erste Blick auf die Schlucht ließ uns vorerst die Müdigkeit vergessen. Um gleich etwas Schwung in den Tag zu bringen, teilten wir uns in zwei Gruppen auf: Während die einen zu einer ersten Wanderung in die Schlucht aufbrachen, machten sich die anderen an den Zustieg zu den Kletterfelsen bei Le Bastidon im Vallon de Mainmorte, bei welchem neben den ersten Kletterrouten auch der ein oder andere Mittagsschlaf nachgeholt wurde. Am Nachmittag trafen wir uns wieder und bezogen gemeinsam unser Selbstversorgerhaus, das uns für die kommenden Tage als Basis dienen sollte.

Die folgenden Tage waren abwechslungsreich und fordernd zugleich: Am dritten Tag (03.08.2025) ging es für uns zum Klettern nach Valante, wo die steilen Wände am Belvédère de Trescaire viel Konzentration und Kraft erforderten und selbst den erfahreneren Kletterern zeigte, dass man auch in einer 5c mal ausrutschen kann.

Am vierten Tag stand mit dem Sentier Blanc Martel eine der berühmtesten Wanderungen der Schlucht auf dem Programm. Über rund 14 Kilometer und fast 1000 Höhenmeter erlebten wir die Schlucht aus einer neuen Perspektive – teils auf schmalen Pfaden, teils durch Tunnel und über Treppen. Obwohl die Wanderung vielen einiges abverlangte, mussten natürlich auch die Kraftgrenzen getestet werden und so rannten einige die Pfade öfters hin und her. Eine Abkühlung in dem kalten Gewässer der Schlucht, sorgte aber schnell wieder für frische Beine.

Am fünften Tag (05.08.2025) packte uns erneut die Kletterlust: In Felines testeten wir unsere Grenzen an der Route „Monsters“. Ein wirklich sehr schöner Fels, der uns allerdings durch die pralle Sonne einiges abverlangte und eine abendliche Abkühlung im Lac de Sainte-Croix erforderlich machte. Natürlich inklusive kleiner Bootsfahrt mit unserem mitgebrachten Schlauchboot.

Der sechste Tag brachte eine neue Erfahrung – Deep Water Solo am Lac de Sainte-Croix. Sich ohne Seil über dem Wasser zu bewegen und bei einem Fehltritt direkt ins kalte Wasser zurückzustürzen, war für alle ein riesengroßer Spaß. Schaffte man die Kletterei ohne einen Sturz, durfte man sich mit einem Sprung (die gewagteren mit einem Front-/Back-Flip) zurück ins Wasser belohnen.

Besonders eindrucksvoll war der siebte Tag: Im Couloir Samson erlebten wir Sportklettern in imposanter Umgebung und wagten eine Schluchtquerung am Seil, sowie einen Aufstieg zum Kletterfelsen über eine alte Leiter – ein Moment, der vielen von uns das Herz schneller schlagen ließ.

Am achten Tag teilten wir uns wieder in zwei Gruppen auf. Während die erste Gruppe sich auf den Weg zum Sportklettern in den Dalles du Galetas machten, verschlug es die zweite Gruppe zu einer beeindruckenden Mehrseillänge in den Dal las Grises. Eine unglaubliche Sicht auf die Schlucht machte dabei die abartige Hitze wieder wett. Die tägliche Abendliche Abkühlung im See durfte dennoch natürlich nicht fehlen.

Den Tag unserer Rückfahrt schlossen wir mit einem großen Highlight ab. Einer Canyoningtour in der Schlucht. Hierzu zählte unter anderem das Treiben (und natürlich auch tunken) durch strömende Gewässer, sowie das Springen von einem ~5m hohen Felsen.

Müde, aber zufrieden, machten wir uns am Abend auf den Heimweg. Nach einer langen Rückfahrt erreichten wir am zehnten Tag gegen sieben Uhr morgens wieder Isny – voller Erlebnisse und neuer Eindrücke.